Social Media gehört in deutschen B2B-Unternehmen endgültig zum festen Bestandteil des Kommunikationsmix. Rund 70 Prozent der vom „Ersten Arbeitskreis Social Media in der B2B-Kommunikation“ befragten Betriebe nutzen die entsprechenden Kanäle. Interessantes Ergebnis: 80 Prozent davon geben an, eine Social Media-Strategie zu verfolgen bzw. gerade zu etablieren. Die Trial-and-Error-Methode früherer Tage gehört damit wohl endgültig der Vergangenheit an.

 

Die vorliegenden Daten dampfen noch – so frisch sind sie: Der „Erste Arbeitskreis Social Media in der B2B-Kommunikation“ hat im Juni und Juli dieses Jahres Kommunikationsverantwortliche aus mehr als 200 deutschen Unternehmen und 13 Branchen online befragt. Herausgekommen ist eine hochinteressante Bestandsaufnahme, die sich auch mit der zukünftigen Nutzung von Social Media durch Unternehmen befasst.

Unternehmen haben (endlich) verstanden, dass es nicht um die Anzahl der Kanäle, sondern die Qualität der Inhalte geht

 

Ein Beispiel dafür, dass die Unternehmen tatsächlich strategischer als noch vor einem Jahr vorgehen (damals wurden sie zuletzt zum Thema befragt), ist, dass die Nutzung von sozialen Netzwerken um 20 Prozent zurückgegangen ist. Denn die Unternehmen haben begriffen, dass es nicht um die Anzahl der Kommunikationskanäle, sondern vielmehr um die Qualität des vermittelten Contents sowie die zielgenaue Ansprache ihrer Bezugsgruppen geht. Diese Entwicklung ist so erstaunlich wie erfreulich. Denn in der Vergangenheit haben sich viele Unternehmen dagegen gesträubt, eine klar definierte Social Media-Strategie aufzubauen. Die Ergebnisse ihrer Kommunikationsbemühungen waren entsprechend…

 

Die 80 unausgesprochenen Social Media Regeln.

80 Tipps und Hinweise, die auch B2B-Unternehmen zum Erfolg im Social Media Marketing führen können. (Quelle: Jeremy Waite)

 

Die Untersuchung befasst sich auch mit den Erfolgsfaktoren der jeweiligen Social Media-Nutzung von Unternehmen – also mit der Frage: Was ist für das Erreichen unserer Social Media-Ziele notwendig? Die Ergebnisse:

  • 61 Prozent der Befragten identifizierten interessanten Content als wichtigsten Erfolgsfaktor für ihr Social Media Marketing.
  • Glaubwürdige Kommunikation halten 52 Prozent der B2B-Unternehmen für den wesentlichen Faktor.
  • 45 Prozent der befragten Kommunikationsverantwortlichen findet die regelmäßige Veröffentlichung von Beiträgen besonders wichtig.

Ziele: Verbessung des Images, Steigerung der Markenbekanntheit und Kundenbindung

 

Was versprechen sich die deutschen B2B-Unternehmen von ihrem Engagement in den sozialen Netzwerken? Weshalb investieren sie Zeit, finanzielle und personelle Ressourcen in die Erstellung und Verteilung hochwertiger Inhalte? Die Antworten überraschen wenig:

  • Verbesserung des Unternehmensimages (44 Prozent)
  • Steigerung der Markenbekanntheit (36 Prozent)
  • Kundenbindung (30 Prozent)
  • Neukundengewinnung (27 Prozent)

Selbstverständlich interessierten sich die Organisatoren der Studie auch für die Social Networks, über die Unternehmen mit ihren Zielgruppen kommunizieren:

  • Den ersten Platz belegen mit 82 Prozent gleichauf Facebook (wegen seiner Reichweite) und Xing (aufgrund der nationalen Business-Kontakte).
  • Mit 65 Prozent folgt mit deutlichem Abstand die Videoplattform YouTube. Sie ermöglicht es den Unternehmen, komplizierte und erklärungsbedürftige Produkte vorzustellen und ihren Einsatz und Nutzen zu präsentieren.
  • Verlierer unter den Netzwerken ist die Foto- und Videosharing-Plattform Instagram mit lediglich fünf Prozent.

Für die Zukunft (in der Studie ist von fünf Jahren die Rede) schätzen die Kommunikationsverantwortlichen der B2B-Unternehmen vor allem Xing, LinkedIn, YouTube, Facebook und Twitter als relevant für Ansprache ihrer jeweiligen Zielgruppen ein.

 

Nur ein Drittel setzt auf professionelle Tools zum Monitoring – die meisten Unternehmen zählen einfach ihre Fans

 

Das strategische Vorgehen im Rahmen des Social Media-Einsatzes führt auch dazu, dass immer mehr Unternehmen wissen möchten ob und wie erfolgreich sie in den sozialen Netzwerken sind. So können sie mittelfristig die Strategie anpassen und sich auf die für ihre Zielgruppen besonders interessanten Angebote konzentrieren. An welchen Faktoren machen die B2B-Unternehmen also ihren Erfolg in den verschiedenen Netzwerken fest?

  • 61 Prozent messen den Erfolg ihres Social Media-Engagements an der Anzahl ihrer Fans, Follower usw.
  • Knapp die Hälfte (54 Prozent) nutzt eine weitere Kennzahl: die Zahl der Besucher, die über den jeweiligen Social-Media-Post auf die eigene Unternehmensseite gelangen.
  • Abgeschlagen beim Thema Erfolgsmessung sind die professionellen Monitoring-Tools. Lediglich 34 Prozent der Befragten nutzen diese, um zentral verschiedenste Kennzahlen zu ermitteln.

Die Vermarktung eigener Inhalte über Social Media-Kanäle birgt für Unternehmen auch große Herausforderungen. So empfinden die meisten die Erstellung qualitativ hochwertigen und spannenden Contents als problematisch. Die Implentimentierung von Social Media Guidelines im Unternehmen sehen fast ebenso viele Marketingverantwortliche als zukünftig herausfordernd an. Im kommenden Jahr soll die Studie wiederholt werden.

 

(Beitragsbildquelle: faithie / Shutterstock, Jeremy Waite)