Das hier ist eine schonungslose Abrechnung – mit mir. Mein Name ist Marc. Ich biete mich dem Markt als Contentproduzent an, nutze für das Marketing soziale Netzwerke und mache nicht immer alles richtig. Manchmal mache ich sogar ziemlich viel falsch. 😉 Dazu mehr in meinen fünf ganz persönlichen Social-Media-Sünden. Lese, lerne und mach es bitte besser!

 

(Ich hoffe, du hast Verständnis, dass ich bis auf eine Ausnahme keine konkreten Namen nenne. Schließlich geht es hier nicht darum, mit dem Finger auf andere zu zeigen, sondern einzig und allein darum, uns allen den Spaß am sozialen netzwerken und auch am Social Media Marketing zu erhalten…)

 

Meine fünf größten Social-Media-Sünden der vergangenen zwölf Monate

 

Ich habe einen Beitrag nur geteilt, weil ich das Vorschaubild so schön fand.

 

Ein geteilter Blogbeitrag sprach mich visuell sofort an. Thema? Irgendetwas mit Content, Content-Qualität, Mehrwert – du weißt schon! Der Beitrag selbst war nicht so prall. Kurioserweise kam der ein wenig kurz und wenig durchdacht daher. ABER das Vorschaubild passte bestens zu den Farben meines Social-Media-Auftritts. Also: Augen zu, ein paar warme Worte über den Beitrag und absenden. Sah super aus, wurde auch von den Followern geteilt wie die Weltformel – war aber nicht sonderlich professionell…

 

Ich habe einen inhaltlich äußerst wertvollen Beitrag nicht geteilt, weil ich das Beitragsbild hässlich fand.

 

Wolltest du schon einmal einen Beitrag teilen, hast dann aber beim Schreiben des Teasers festgestellt, dass das Vorschaubild hässlich wie die Nacht ist? Ich auch. Aber anders als ich, hast du hoffentlich – beseelt von einem Bildungsauftrag den Followern gegenüber – deinen interessanten, spannenden und pointierten Ankündigungstext weitergeschrieben. Ich habe nämlich schon mehrfach diesen Vorgang abgebrochen und nicht gepostet.

Glaub mir, ich habe stets warme Füße – vermute, dass die Social-Media-Hölle vorgeheizt wird…

 

Ich habe einen extrem guten Blogbeitrag von Mael Roth (bekannter Content-Stratege mit stets sehr guten Inhalten!) nicht geteilt, weil er über exakt das Thema schrieb, das ich seit Tagen vorbereitete.

 

Ja, ja, ja. Die Rache des kleinen Mannes, ich weiß! Aber es kommt im Bereich Content Marketing halt nicht allzu oft vor, dass du ein Thema auftust, an dem dein Herzblut klebt – und das kaum jemand vor dir beackert hat.

Du siehst es vor dem inneren Auge schon vor dir: Platz eins bei Google, Traffic auf der Webseite wie seit Jahren nicht, Anerkennung und (sogar ernst gemeintes) Lob von den Kollegen, volle Auftragsbücher, … Und dann liegst du abends gemütlich mit dem Tablet auf der Couch, surfst deine Online-Ländereien ab und liest diesen einen (deinen!) Blogbeitrag.

Mich wundert noch heute, dass das Tablet immer noch funktioniert… 😉

Aber ernsthaft:

Es wird häufig vernachlässigt, viele denken gar nicht daran, aber für eine durchdachte Content-Strategie ist es eigentlich unerlässlich: das Content Marketing Mission Statement. Kompliment an Mael Roth – vor allem für die Praxisbeispiele, die ich in dieser Form nicht auf der Pfanne hatte und die den Beitrag perfekt unterstützen.

Deshalb jetzt und hier ein von Herzen kommender Backlink (ich weine auch nur noch jeden zweiten Tag):

 

Eine erfolgreiche Content Marketing Strategie verfolgt eine Mission

 

Was du daraus lernst? Wenn dich ein Thema begeistert, die Rahmenbedingungen (eigentlich) perfekt sind und du dich schon auf den Beitrag freust wie ein kleines Kind, dann schreib ihn. Sofort!

Bitte, du hast aber eigentlich ein anderes Thema im Redaktionsplan vorgesehen? Okay, kein Problem. Pass aber bitte ab jetzt auf deine Endgeräte auf. Es könnte sein, dass die mal weitere Strecken als eigentlich vorgesehen fliegen. Und das sage ich dir aus eigener Erfahrung!

 

Ich wurde zu einem Blogbeitrag kritisch angezwitschert, fand den Ton aber so unmöglich, dass ich nicht geantwortet habe. Den Rest regelte die Zeit.

 

Ganz deutlich: Das geht nicht! Natürlich sollst du dich nicht grundlos bepöbeln lassen. Ich mich auch nicht.

Aber gerade Anbieter, die – so wie ich kleines Licht – soziale Netzwerke nutzen, um sich und ihr Unternehmen bekannt zu machen, die Themen setzen wollen, Reputation aufbauen und Zielgruppen ansprechen möchten, müssen den Dialog pflegen. Keine Ausrede, keine Entschuldigung!

Da gilt es auch nicht, dass das Wetter mies war, ich schlechte Laune hatte und dann auch noch ein Blogbeitrag kritisiert wurde, der mich sowieso schon Nerven gekostet hatte. Fachliche Kritik, sei sie auch noch so ätzend formuliert, muss erlaubt sein. Auch an Tagen, an denen man selbst angefasst ist und sich selber schon nicht so richtig gut findet. Auch an Beiträgen, die tagelanger Vorbereitung bedurften. Leider.

 

Ich teile prinzipiell nur Inhalte von Leuten, die mir sympathisch sind.

 

Ich weiß, oberflächlicher geht es gar nicht.

Aber was soll ich machen? Soziale Netzwerke verbinden Menschen, deshalb das kleine und extrem wichtige Wörtchen „sozial“. Wie im realen Leben entscheidet die Sympathie über den jeweiligen Kontakt. Ich bin extrem froh und dankbar, dass viele sehr angenehme Kontakte meine verschiedenen Timelines zum Leben erwecken. (Danke dafür, liebe Leute!)

Im Laufe der Zeit bekommst du mit, wie deine Kontakte ticken, wie sie argumentieren und (vor allem) wie sie mit anderen Meinungen und alternativen Ansätzen umgehen. Ganz ehrlich: Da gibt es immer wieder böse Überraschungen. Ich möchte es bewusst mal positiv formulieren, damit dieser nicht ganz ernst gemeinte Beitrag keinen zu negativen Touch bekommt: Mir sind Menschen sympathisch, die fachlich fit sind, gut argumentieren können und den übrigen Teilnehmern auf Augenhöhe begegnen. Ich könnte spontan mehrere Beispiele nennen, die darüber hinaus auch eine gesunde Portion Humor im Portfolio haben und sich selbst nicht immer so ernst nehmen. Wunderbar, das sind meine Favoriten! Herrliche Menschen, von denen es gar nicht genug auf unserem Planeten geben kann.

 

Aber es gibt halt leider auch die anderen:

  • Die kommentieren Fachliches nicht nur scharf, sondern oft auch auf einer (verletzend) persönlichen Ebene.
  • Die haben so wenig Abstand zu sich selbst, dass sie keine Meinung neben ihrer gelten lassen.
  • Die nehmen kleinere Player (doofes Wort, aber mir fällt gerade außer Teilnehmer nichts besseres ein) nicht ernst, weil sie sich selbst in ganz anderen Sphären wähnen.

 

Diese Kontakte meide ich wie der Teufel das Weihwasser!

Es mag sein, dass ich manch einem Follower naiv erscheine, weil ich gerne lobe und selten kritisiere. Aber dieser Ansatz erscheint mir professioneller als öffentliches Bashing. Wenn mir mal wirklich etwas komplett gegen den Strich geht, kläre ich das im persönlichen Kontakt – und eben nicht vor der ganzen Welt, um mich zu produzieren.

 

Über meine guten Vorsätze für 2016 brauche ich an dieser Stelle wohl kein Wort mehr verlieren – oder? Hahaha.

 

Welche sind deine größten Social-Media-Sünden? Lass mich bitte nicht alleine, ich fühle mich gerade wie ein ziemlich schlechter Mensch. Du hast doch sicherlich auch Marotten und Abneigungen, die dein Social-Media-Verhalten besonders machen – ODER?

 

(Beitragsbildquelle: shockfaktor .de  / Shutterstock)