In der Natur gilt der Panda als gemütlicher Bambusfresser, im Internet als SEO-Schreck.
SEO steht für Search Engine Optimization – also Suchmaschinenoptimierung. Google führte im Februar 2011 in den USA und im August desselben Jahres global den Panda-Algorithmus ein. Ziel war es, die Qualität der Suchergebnisse zu verbessern. Nach 26 kleineren Anpassungen rollte der Suchmaschinengigant am 20. Mai 2014 das Update Panda 4.0 aus. Das sorgte für ordentlich Bewegung auf den Suchergebnisseiten. Wir fassen die Einschätzungen der SEO-Experten zusammen, die sich mit den Auswirkungen beschäftigt haben, wenn der Panda hinter dem Suchschlitz wartet.
Matt Cutts kommunizierte den Start des Panda 4.0 per Twitter
Google is rolling out our Panda 4.0 update starting today.
— Matt Cutts (@mattcutts) May 20, 2014
Den Startschuss gab Matt Cutts, Head of Webspam – also Chef der Qualitätssicherung – bei Google, per Twitter. So öffentlichkeitswirksam schrauben die Kalifornier nur sehr selten an ihrem Produkt. Das sorgte weltweit für Sorgenfalten bei Suchmaschinenoptimierern. Und das zu Recht: Laut dem SEO-Tool-Anbieter Searchmetrics verschonte Panda 4.0 auch große Anbieter nicht.
Die Verlierer aggregieren Informationen externer Quellen
Die Sichtbarkeit von ebay und idealo verringerte sich beispielsweise um 20 Prozent. Seiten wie firmenwissen.de, starpulse.com oder moviemaster.de verloren gar 50 Prozent. Der SEO-Tool-Anbieter SISTRIX lieferte ebenfalls Daten. Demnach büßten kleiner-kalender.de 71 Prozent und feed-reader.net 64 Prozent ihrer Sichtbarkeit in der Suchmaschine ein. Gemeinsam haben diese Angebote, dass sie hauptsächlich mit Informationen externer Quellen arbeiten und diese aggregieren.
Die Gewinner liefern einzigartigen Content mit Mehrwert
Aber der Panda reagiert nur aggressiv, wenn er sich bedrängt fühlt und sein Revier verteidigen muss. So auch im Internet. Google möchte hochwertige Ergebnisse präsentieren, die den Suchenden weiterhelfen. Diese Angebote werden durch bessere Rankings belohnt. Es gibt nämlich auch fulminante Zugewinne der Sichtbarkeit: gesundheit.de, wissen.de oder autoplenum.de gewannen, laut Searchmetrics, rund 100 Prozent Sichtbarkeit hinzu. Die Daten von SISTRIX ergaben Zugewinne von 359 Prozent für internisten-im-netz und 300 Prozent für medizininfo.de.
Wie interpretieren die Suchmaschinenexperten diese Daten?
- Marcus Tober, Gründer und Geschäftsführer der Searchmetrics GmbH, schreibt: „Auf der Verliererseite stehen (…) Seiten mit – vermutlich – syndicated Content, duplicate Content oder auch zuviel Werbung.“
- Johannes Beus, Geschäftsführer von SISTRIX, fasst die Veränderungen auf den Suchergebnisseiten so zusammen: „Häufig ist zu sehen, dass Verzeichnisse oder Domains mit umfangreichen redaktionellen Inhalten zu den Gewinnern des Updates gehören. (…) Google scheint seinem Ziel, (gute) Inhalte zu erkennen und besser zu ranken also ein Stück näher zu kommen.“
Fazit: Es ist banal, aber aktuell wie selten: Content ist King!
Das Panda 4.0-Update sorgt für mächtig Betrieb auf den Suchergebnisseiten. Anbieter, die sich gerade noch über gute Platzierungen freuen durften, suchen ihre Seiten in den Rankings jetzt deutlich weiter hinten. Webangebote mit gutem Content, der einzigartig und individuell ist sowie Mehrwert bietet, ranken auf den ersten Suchergebnisseiten. Oder anders formuliert: Je aufwändiger und individueller eine Seite in der Erstellung ist, desto besser sind ihre Chancen im Ranking. Diesen Kurs wird Google halten – auch beim nächsten Panda-Update.
(Beitragsbildquellen: leungchopan / Sutterstock, Twitter)
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