Content Marketing lebt von Inhalten, die die Zielgruppen ansprechen, überzeugen und binden. Auf Basis einer langfristigen Content-Strategie müssen Unternehmen deshalb regelmäßig neue und für die Adressaten relevante Themen finden. Denn Content Marketing ist kein Sprint, sondern ein anstrengender Marathon. – Ich zeige in diesem Beitrag, wie Unternehmen Content-Ideen entwickeln können, welche internen und externen Quellen es dafür gibt und wie (kostenlose) Tools bei der Themenfindung unterstützen. Zum Abschluss liefere ich eine Liste konkreter Themenvorschläge, die in jeder Branche umzusetzen sind.
Themenrecherche für das Content Marketing – ist das nicht völlig banal? Nein, definitiv nicht! Ganz im Gegenteil. Zu oft habe ich folgende Sätze in Meetings gehört:
„Content Marketing, Herr Ostermann? Was sollen wir denn da für Themen aufgreifen. Wir haben doch gar nichts zu erzählen.“
Dabei sind die richtigen Themenideen wichtig, denn sie sind der zentrale Mittelpunkt jeder Content-Strategie. Schließlich ist das Content Monster immer hungrig. Bitte, du hast noch nie vom Content Monster gehört?
Die US-amerikanischen Kollegen der Content Marketing-Plattform Curata haben ihm sogar ein eigenes Ebook gewidmet. Sie schreiben in „How to feed the Content Beast“:
„The beast is always hungry! It’s the stuff of every content marketer’s nightmares – this never-ending demand for more content!“
Das Content Monster ist also nichts anderes als die Zielgruppe. Denn die hat immer Appetit auf neue und vor allem gute Inhalte, die auf den Punkt zubereitet und ansprechend serviert werden…
Content Marketing: Tools zur Themenfindung
Aber keine Sorge, so schnell erwischt dich das Content Monster nicht! Denn ich gehe davon aus, dass du Ziele definiert hast, deine Zielgruppe kennst und mit einem Redaktionsplan arbeitest, kurz: das du eine Content-Strategie hast. Somit kennst du deine wichtigsten Keywords und weißt, wie dich potenzielle Kunden im Web suchen und finden.
Wenn du also feststellst, dass der Druck in der Content-Pipeline nachlässt und das Content Monster hungrig über deine Webseite huscht, kannst du folgende kostenlose Tools mit deinen Keywords füttern:
Ubersuggest: Dieses Tool – eigentlich zur Keywordrecherche gedacht – ist so einfach wie genial. Du gibst ein Keyword ein, ubersuggest greift auf die entsprechenden Daten von Google Suggest (dem Autocomplete) zu und liefert eine Vielzahl möglicher Keywordkombinationen, nach denen die User tatsächlich in der Suchmaschine suchen. So erhältst du einen guten Überblick möglicher Themen.
W-Fragen-Tool: Nachdem du das entsprechende Keyword eingegeben hast, präsentiert das Tool einen Fragenkatalog bzw. Keywordkombinationen. Wie bereits bei den Ergebnissen von ubersuggest eignen sich diese Ergebnisse, um sie als Themenideen für Beiträge im Corporate Blog zu nutzen.
Ahrefs Content-Explorer: Der Content-Explorer von Ahrefs zeigt dir, welche (auf deine Keywords bezogenen) Themen besonders beliebt in den sozialen Netzwerken sind. Vielleicht eignet sich das ein oder andere Thema der Ergebnisliste, um daraus auf Grundlage eigener Ansätze einen Beitrag zu machen? Eventuell im Rahmen eines anderen Content-Formats? (Was ich mit diesen zwei Fragen ausdrücken möchte: Kopiere nicht den Content deiner Mitbewerber, sondern achte unbedingt auf unique Inhalte. Das ist nicht nur gut für dein Ansehen in der Community, sondern auch gegenüber den Suchmaschinen!) In der kostenlosen Version führt der Content-Explorer lediglich die ersten Plätze auf. Das sollte allerdings genügen, um relevante Themen zu identifizieren. Vorteil: Im Gegensatz zu vielen anderen Tools, suchst du hier nicht international. Du kannst dir die Ergebnisse nur für Deutschland anzeigen lassen.
Portent’s Content Idea Generator: Dieser Tooltipp ist nicht ganz ernst gemeint, sorgt aber auf jeden Fall für gute Laune. Auch hier gibst du einfach dein Keyword in den Suchschlitz ein und das Tool überrascht dich mit möglichen Themen. „Überraschen“ ist hier wörtlich gemeint, denn die meisten Vorschläge sind schön schräg – sorgen aber vielleicht für neue Ideen…
Interne Quellen zur Themenfindung
Die meisten Unternehmen wissen gar nicht, welche Content-Schätze bereits inhouse schlummern bzw. wie einfach diese zu heben sind. Hier einige potenzielle Content-Quellen:
- Statt mit Hilfe von Tools neue Themen zu entwickeln oder zu analysieren, welche Inhalte besonders populär sind, genügt es häufig, die Perspektive zu wechseln. Denn die besten Themen für das Content Marketing liefern dir potenzielle und bestehende Kunden frei Haus: Beziehe deshalb Mitarbeiter, die direkten Kontakt zu Kunden oder Interessenten haben in die Themenzulieferung mit ein. Denn die Kollegen aus den Abteilungen Vertrieb, Kundendienst oder Support wissen genau, was die Zielgruppe beschäftigt, was sie wissen möchte und welche Probleme es zu lösen gilt. So schaffst du eine Infrastruktur, die kontinuierlich neue und zielgruppenspezifische Themen liefert. Positiver Nebeneffekt: Die befragten Kollegen freuen sich, dass ihre Expertise erwünscht ist.
- Recherchiere, welche Materialien (aus Präsentationen, Pitches, Pressearbeit, Vertrieb oder für Events) bereits vorhanden sind. Recycle sie bzw. passe sie an und veröffentliche sie im Rahmen des Content Marketing. Ein Beispiel: Vielleicht kannst du aus den Daten einer bereits bestehenden Präsentation eine Infografik erstellen. Oder vielleicht eignet sich das Material für einen neuen Blogbeitrag. Natürlich solltest du Texte und Grafiken aus Broschüren, Flyern, Kundenmagazinen oder von Webseiten nicht eins zu eins übernehmen, sondern an die Zielgruppe und das Thema angepasst aufbereiten. Der Vorteil dieses Vorgehens ist, dass du durch diese verschiedenen Medienformate unterschiedliche Plattformen zum Content-Seeding bedienen kannst und so neue Benutzergruppen erreichst.
- Natürlich können auch Produkte, Dienstleistungen Thema sein. Aber achte unbedingt darauf, dass du diese Themen immer aus Perspektive des Kunden beschreibst und nicht zu werblich kommunizierst. Und ganz wichtig: Halte damit bitte Maß! Ein Unternehmen, das nur über sich selbst spricht und die Vorteile des eigenen Angebots nach außen trägt, wirkt in etwa so sympathisch wie ein Mensch, der nur über sich selbst spricht. Weitere populäre Fehltritte findest du unserem Blogbeitrag zum Thema: Die sieben größten Fehler im Content Marketing.
Externe Quellen zur Themenfindung
Die Zahl externer Quellen für die Themenrecherche ist riesig. Ich beschränke mich im Folgenden auf die beiden erfolgversprechendsten:
- Die Mitbewerber. Frei nach dem Motto: Besser gut kopiert als schlecht selbst gemacht! „Gut kopiert“ bedeutet natürlich nicht, dass man einfach ein Duplikat anfertigt. Vielmehr geht es darum, die Möglichkeiten der Mitbewerberanalyse auszuschöpfen: Welche Inhalte und Formate haben die Mitbewerber am Start? Und ganz wichtig: Welche Themen funktionieren dabei besonders gut (Kriterien: Shares, Likes, Kommentare, Interaktionen)?
- Egal, ob dein Unternehmen aktiv Social Media Marketing betreibt oder nicht: Die sozialen Netzwerke eignen sich perfekt, um der Zielgruppe den Puls zu fühlen. Beim Durchforsten thematisch relevanter Gruppen und Profile in den einzelnen Netzwerken, stellst du schnell fest, worüber aktuell diskutiert wird und welche Aspekte die Zielgruppe dabei ganz besonders interessieren. Leitfragen sind: Welche Probleme hat die Zielgruppe? Bei welchen Herausforderungen können wir unterstützen? Beschreibe im Corporate Blog mögliche Lösungswege, biete durch relevante Inhalte gezielt Hilfe an. Das baut Vertrauen auf, kommuniziert Expertise und transportiert Know-how. Natürlich kannst du zur Themenrecherche in den sozialen Netzwerken wieder geeignete Tools (wie Buzzsumo, Topsy oder Fanpage Karma) nutzen und dir somit die Datenflut zunutze machen.
Konkrete Themenvorschläge, die in jeder Branche umzusetzen sind
Zentraler Content Hub eines Unternehmens ist der Corporate Blog – von dort können die eigenen Inhalte verteilt werden. Hier sucht das Content-Monster recht häufig nach Nahrung. Die folgenden Themenvorschläge kannst du in den verschiedensten Formaten (Text, Foto, Infografik, Podcast, Video, Charts, PDFs, Listen, eBooks …) aufbereiten. Benutze verschiedene Formate, um die Zielgruppe gut zu unterhalten und bestens zu informieren. Die Infografik liefert dir diesbezüglich weiteren Input:
Sommerloch, Saure-Gurken-Zeit oder einfach nur Flaute im Blog? Keine Panik, diese Themen funktionieren immer:
Fachartikel, Whitepaper oder vertiefende Blogbeiträge zu aktuellen Entwicklungen in deiner Branche
Welche Neuigkeiten gibt es? Über welche Themen sprechen die Meinungsführer der Branche? Welche Informationen davon sind für deine Zielgruppe relevant? Gibt es erklärungsbedürftige Produkte oder Dienstleistungen, die du im Rahmen eines ausführlichen Whitepapers vorstellen kannst?
Diskussionen Pro / Contra
Unterstreiche deine Expertise, indem du Themen aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtest und Argumente abwägst. Möglich ist auch, dass zwei Vertreter deines Unternehmens diese unterschiedlichen Positionen im Rahmen eines Beitrags vertreten. So entwickelt sich eine lebendige und für alle Seiten interessante Diskussion.
Tutorials und Anleitungen zu Produkten und Services
Wie bereits erwähnt kannst du im Rahmen des Content Marketing natürlich auch über das eigene Produkt oder die jeweilige Dienstleistung informieren. Der Charakter dieser Information sollte aber möglichst nutzwertig und nicht werbend sein.
Beantworte in diesen Beiträgen einfach die folgende Frage: Welche Anleitungen, Anwendungstipps und Tutorials benötigen meine Kunden, um das jeweilige Produkt zu verstehen und anwenden zu können? Dasselbe gilt natürlich auch für Produkte, die eine Dienstleistung darstellen. Schließlich kannst du auch die Nutzwertigkeit einer Dienstleistung herausarbeiten.
Ein Beispiel: Zu unseren Kunden gehört eine Mediaagentur, die unter anderem auch selbstentwickelte Marketing-Software anbietet. Im Rahmen von Tutorial-Videos erklärt das Unternehmen die Anwendung dieser Tools. So bekommen Agenturen, die sich für den eventuellen Erwerb der jeweiligen Software interessieren, einen umfangreichen Einblick. Sie erfahren, was die Software leistet und wie benutzerfreundlich sie ist. Unternehmen, die eines der Tools bereits gekauft haben, erhalten einen weiter gefassten Zugang und können so dezidierte Anleitungen zu allen relevanten Anwendungsfällen als Tutorial sehen. Der Nutzen liegt hierbei ganz klar in der Erleichterung der Kampagnenplanung mit dem jeweiligen Tool.
Webinare zu branchenspezifischen Fragestellungen oder Produkten
Ähnlich wie bei den Tutorials geht es in Webinaren primär um Wissensvermittlung. Hier können Aspekte vertiefend erklärt und Zusammenhänge aufgezeigt werden – je nach dem individuellen Zyklus der Customer Journey. Im Rahmen eines Webinars kannst du
- Probleme lösen und Erklärungen liefern: Im Mittelpunkt stehen hier die typischen Fragen der Zielgruppe. Hier kannst du erste Lösungsansätze bieten und deine fachliche Expertise unterstreichen. Ein Beispiel: Einer unserer Kunden ist Wirtschaftsmediator. Er bietet auf seiner Webseite Webinare an, um einzelne Aspekte der Mediation zu erläutern. Positiver Nebeneffekt: Neben seiner fachlichen Qualifikation punktet er durch den persönlichen Kontakt bei Interessenten, die sich noch in der Orientierungsphase befinden.
- Produkte vorstellen: Interessenten, die dein Produkt oder deine Dienstleistung bereits in die engere Wahl genommen haben, können hier konkrete Fragen loswerden und sich davon überzeugen, ob bzw. das dein Produkt für sie wirklich geeignet ist.
- Produkte demonstrieren: Im Rahmen der Live-Übertragung kannst du – insbesondere bei erklärungsbedürftigen Produkten – die konkrete Anwendung aufzeigen und somit den Produktnutzen herausarbeiten.
Studien, die thematisch zum Produkt- oder Dienstleistungsportfolio passen
In jeder Branche gibt es Verbände, Interessenvertretungen und große Anbieter, die zu den unterschiedlichsten Themen Umfragen und Studien erstellen. Präsentiere die Ergebnisse und ordne sie ein. So kannst du recht problemlos deinen Expertenstatus unterstreichen (und bleibst ganz nebenbei thematisch auf dem aktuellsten Stand).
Wir vom PR Desk nutzen diese Möglichkeit recht häufig, da unsere Zielgruppe (kleine und mittlere Unternehmen) mit den Themen Content Marketing, Social Media Marketing und Suchmaschinenoptimierung oftmals noch nicht sonderlich vertraut ist. So erklären wir nicht nur unsere „Produkte“, sondern unterstreichen unsere fachliche Expertise und liefern aktuelle Ergebnisse für die erfolgreiche Unternehmenskommunikation.
Umfragen
Du möchtest nicht auf die Daten anderer Unternehmen oder Organisationen zurückgreifen, um aktuelle Sachthemen zu untersuchen? Oder du hältst eine Fragestellung für besonders interessant, aber noch kein anderer Anbieter hat diesen Themenaspekt bisher repräsentativ „erforscht“? Dann suche dir am besten einen geeigneten Dienstleister und entwickle deinen ganz eigenen Fragebogen – und präsentiere später exklusive Inhalte. Viel besser kann man sich in der Branche nicht profilieren und Expertenstatus beanspruchen. Deine Zielgruppe und andere Anbieter werden dir dein Engagement danken.
Natürlich kannst du den Ball auch ein wenig flacher halten: Erstelle eine (nicht repräsentative) Umfrage zu einem aktuellen, zu deiner Branche passenden Thema in den sozialen Netzwerken und präsentiere die Ergebnisse im Rahmen eines Blogbeitrags.
Interviews mit internen Experten
Du bietest erklärungsbedürftige Produkte oder Dienstleistungen an? Dann eignen sich Interviews perfekt, um ihnen die Komplexität zu nehmen und der Zielgruppe zu erklären.
Positioniere durch Interviews Mitarbeiter bzw. Kollegen deines Unternehmens als Spezialisten ihres Fachgebiets. Befrage sie zu aktuellen Branchenthemen oder lass sie über die Entwicklung eines neuen Produkts sprechen. Die thematischen Möglichkeiten sind hier fast unbegrenzt.
Interviews mit externen Experten
Externe Experten können wertvolle Hintergrundinformationen liefern: Wenn es zu einem wichtigen Thema keinen passenden Ansprechpartner inhouse gibt, dann frage einen externen Experten an. Besonders geeignet sind dafür die sogenannten Influencer. Das sind Persönlichkeiten deiner Branche bzw. deines Themengebiets, die aufgrund ihres hohen Ansehens (und zumeist auch aufgrund ihrer guten Vernetzung, verbunden mit hohen Follower-Zahlen) in den sozialen Medien Meinungsführer sind. So profitiert dein Unternehmen zusätzlich von dem Renommee des gewählten Interviewpartners und knüpft wichtige Kontakte zu diesen herausstechenden Experten deines Themenspektrums.
Interviews mit Kunden, Testimonials, Branchenkollegen, Mitarbeitern
Wie du dir sicherlich denken kannst, lässt sich dieser Punkt auf verschiedenste Art und Weise einsetzen, da sowohl die Personen als auch die Themen unterschiedlich sein können. Ich kann dir die Produktion von Interviews sehr empfehlen, denn diese Formate sind meist recht beliebt bei den Rezipienten. Sie mögen diese alternative Form der Informationsvermittlung, da sie wenigher abstrakt und persönlicher ist. Außerdem kann ein gut geführtes Interview Emotionen transportieren und einem komplexen Thema die inhaltliche Schwere nehmen.
Neuigkeiten aus dem Unternehmen
Ja, ich habe davor gewarnt zu häufig über sich selbst bzw. das eigene Unternehmen zu sprechen. Trotzdem kannst du (natürlich!) relevante Neuigkeiten zum Thema machen.
Gibt es neue Mitarbeiter? Hat das Unternehmen an einem Branchenwettbewerb teilgenommen und vielleicht sogar gewonnen? Haben einzelne Mitarbeiter oder gar Teile des Unternehmens eine Auszeichnung bekommen? Gibt es aktuell neue und bekannte Kunden? Wurden Mitarbeiter oder die Geschäftsführung von Fach- oder Massenmedien interviewt? Engagiert sich das Unternehmen sozial – gibt es aktuelle Aktionen oder Aufrufe zur Teilnahme?
Informationen zu neuen Produkten oder Dienstleistungen
Selbstverständlich ist es auch völlig in Ordnung, wenn ein Unternehmen über neue Produkte, Dienstleistungen oder Services informiert. Aber wie bereits erwähnt: Achte darauf, dass die Information nutzwertig ist und nicht zu platt werbend daher kommt. Dass Kunden solche Themen interessieren, bewies in den vergangenen Wochen der Hersteller unseres Webseiten-Templates. Elegantthemes kommunizierte auf seinem Corporate Blog das Update des Divi-Themes. Klicke bitte mal folgenden Link und schau dir an, wie viele Kommentare es darauf gab. Ich denke, du wirst staunen: Elegantthemes präsentiert ein Update seines Divi-Themes.
Produktstorys
Es gibt ein neues Produkt? Dann präsentiere es nicht einfach nur, indem du den Nutzen und die wichtigsten Features vorstellst, sondern kommuniziere auch Hintergründe zur Entstehung und Entwicklung des neuen Produkts. Wenn du richtig fit bist, hast du die Entwicklung sogar schon mit Hintergrundstorys begleitet und so einen Spannungsbogen aufgebaut, der seinen Höhepunkt in der Produktvorstellung findet.
Berichte über veränderte Rahmenbedingungen
Es gibt neue gesetzliche Bestimmungen, veränderte Dokumentationspflichten, aktuelle Urteile, die für deine Zielgruppe interessant sind? Dann biete auf dem Corporate Blog einen fundierten Beitrag dazu und liefere wertvolles Hintergrundwissen.
Ankündigungen von Veranstaltungs- und Messeteilnahmen
Dein Unternehmen nimmt an einer Konferenz oder einer Messe teil? Kündige diesen Termin an. Vielleicht gibt es ja potenzielle Käufer, die sich im Rahmen dieser Veranstaltung näher über Produkte und Dienstleistungen informieren und bereits im Vorfeld einen Termin ausmachen möchten.
Berichte über die Teilnahme an Veranstaltungen
In Abwandlung des altbekannten „Sehen und gesehen werden“ kannst du über Veranstaltungen, an denen Mitarbeiter teilgenommen haben oder Messen, auf denen das Unternehmen präsent war, berichten. Vielleicht gibt es auch fachliche Neuigkeiten, die du vorstellen kannst?
Abgeschlossene Kundenprojekte, Case Studies
Vor allem Case Studies sind sehr beliebte und wirkungsvolle Content Marketing-Formate. Das zeigen aktuelle Studien, wie „Content Marketing in Deutschland 2014/2015″.
Die interessierten Rezipienten informieren sich durch Case Studies zum Einsatz und Gebrauch der angebotenen Produkte vor dem Hintergrund realer Projekte. Case Studies eigenen sich ebenso wie Whitepaper perfekt zur Leadgenerierung.
Content Curation
Kuratiere bestehende Inhalte. Gemeint ist damit das Zusammentragen, Erwähnen, Umstruktieren und eventuelle Ergänzen von Inhalten, die bereits veröffentlicht wurden. Das können somit Inhalte wie Blogbeiträge, Videos, Infografiken, Statistiken oder Fachbeiträge aus Offline-Medien sein. Wichtig ist, dass du diese Inhalte in einen neuen Zusammenhang setzt und in eigenen Worten wiedergibst (in anderen Worten: Kopiere nicht, sondern editiere!).
Beliebte Beispiele sind neben Blogbeiträgen, die verschiedene thematische Ansätze zusammenfassen, besonders sogenannte Rückblicke. Ein Beispiel: Tina Gallinaro, Inhaberin der Social Media Betreuung Extrawerbung aus Schemmerhofen, bringt jeweils am Freitag die „Social Web News“ heraus und verteilt sie über die sozialen Netzwerke. Hier kuratiert sie aktuelle Beiträge und spricht eine Leseempfehlung aus. Für viele Blogger und Autoren ist die Erwähnung in dieser „Institution“ eine große Anerkennung ihrer Arbeit.
Blogparaden
Der Klassiker! Definiere eine aktuelle und für die Branche relevante Fragestellung und lade andere Unternehmen und Blogger zu einer Blogparade ein. Du wirst überrascht sein, wie viele Teilnehmer Beiträge liefern. Achte aber penibel darauf, dass du die von dir initiierte Blogparade entsprechend begleitest: Kommentiere die einzelnen Beiträge, verteile sie über deine sozialen Kanäle und fasse die Ergebnisse am Ende zusammen. Bei Blogparaden geht es vor allem um Vernetzung, deshalb reagieren Blogger und Autoren zurecht empfindlich, wenn ihren Beiträgen nicht die entsprechende Wertschätzung entgegengebracht wird!
Wenn du gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen willst, dann veröffentlichst du die zehn besten Beiträge in Form eines eBooks und bietest es auf deiner Webpräsenz zum Download an. (So kannst du seitenweise hochwertigen Content schaffen – ohne selbst auch nur einen Buchstaben zu schreiben.)
Content Recycling: Aktualisiere bestehende Beiträge oder verbinde einzelne Inhalte zu neuem Content
Im Laufe der Zeit sammeln sich im Corporate Blog (und oft auch an anderen Stellen einer Unternehmenswebseite) wahre Schätze an. Du hast sicherlich Beiträge im Archiv, die seinerzeit erfolgreich durch die sozialen Netzwerke gerockt sind, die häufig verlinkt wurden und die bei deiner Zielgruppe für leuchtende Augen sorgten. Es wäre doch zu schade, diese hochwertigen Inhalte auf das Altenteil zu schicken. Meist ranken erfolgreiche Beiträge auch ziemlich gut in den Suchmaschinen.
Mein Tipp: Behalte diese Schätze gut im Auge! Wenn es die (sinnhafte!) Möglichkeit gibt, dass du ein solches Schätzchen ergänzen oder aktualisieren kannst, dann tue das und lass die Seite noch einmal von Google crawlen. Denn die Suchmaschine mag aktuelle Inhalte. Durch eine Aktualisierung profitiert dein Content vom Freshness-Faktor und steigt eventuell noch ein paar Plätze in den Suchergebnissen. Mehr Infos zu den Rankingkriterien von Google sowie eine sehr informative Infografik enthält unser Beitrag „Die 200 Rankingfaktoren von Google – in einer gigantischen Infografik“
Du kannst natürlich auch verschiedene, thematisch zueinander passende Blogbeiträge zu einem neuen Artikel zusammenfügen. Oder du erstellst aus mehreren Blogbeiträgen eine Präsentation (vielleicht hast du in unterschiedlichen Artikeln Teile eines größeren Prozesses beschrieben?) oder gar ein eBook.
Infografiken
Formate der visuellen Kommunikation sind bestens geeignet, um komplexe Themen leicht verständlich aufzubereiten: Infografiken, die professionell aufgebaut und entworfen sind, verteilen sich in sozialen Netzwerken wie geschenktes Geld in der Fußgängerzone. Die Community liebt visuelle Inhalte mit Mehrwert und teilt diese entsprechend enthusiastisch. Vergiss also bitte nicht dein Logo (unaufdringlich) zu platzieren und darauf hinzuweisen, dass die Infografik mit korrekter Quellenangabe gerne geteilt werden darf.
Ich bin mir (leider!) relativ sicher, dass ich viele potenzielle Themen noch gar nicht erwähnt habe. Deshalb werden wir diesen Blogpost immer wieder aktualisieren, um die Liste sukzessive wachsen zu lassen.
– Update am 07. Juli.15: Besten Dank an Tina Gallinaro und Claudia Dieterle, die freundlicherweise auf fehlende Inhalte (ich wusste es doch…) hingewiesen haben. Ergänzt habe ich die Punkte: Content Recycling, Tutorials sowie Webinare. Herzlichen Dank für das Feedback!
Welche Themen habe ich vergessen? Welche Inhalte sprechen dich besonders an? Mit welchen Beiträgen hast du bisher den größten Erfolg gehabt? Ich freue mich auf deinen Kommentar.
(Beitragsbildquellen: Filipe Frazao / Shutterstock, Curata, Ubersuggest, SEORCH, Ahrefs, Digitalmarketer)
Hallo Marc,
vielen Dank für diesen Beitrag, der eine wahre Fundgrube an Inspirationen ist. Nun wird es für viele Unternehmen schwer, wenn sie behaupten, sie hätten keine Idee, worüber sie bloggen könnten 😉
Gerade jetzt zur Sommerzeit könnte man auch ältere Blogbeiträge überarbeiten, das steht zum Beispiel gerade auf meiner To Do Liste. Bei der Überarbeitung fallen mir dann wieder neue Themen ein..
Vielen Dank für die Empfehlung der Social Web News – dieser Beitrag hier scheint definitiv mit in der KW 28 😉
LG Tina
Liebe Tina,
herzlichen Dank für deinen Kommentar und das damit verbundene Lob. Freut mich sehr!
Der Hinweis, dass dir neue Themen beim Überarbeiten älterer Blogbeiträge einfallen, hat mir sehr geholfen. Denn beim Lesen ist mir wiederum eingefallen, dass ich einen wichtigen Punkt vergessen habe: das Content Recycling. Den Aspekt werde ich dann mal als erstes ergänzen.
Also im doppelten Sinne: Vielen Dank für dein Feedback, liebe Tina! PR Desk sendet beste Grüße an Extrawerbung.
LG Marc
Super Beitrag zur Themenfindung,
gefällt mir :-). Bei dem Monster musste ich schmunzeln, weil ich auch Anfang des Jahres den Beitrag „Content Marketing: Das Monster unter dem Bett“ verfasst und fast den gleichen Ansatz verfolgt habe ohne zuvor den Content von Curata gekannt zu haben. Bei Interesse:
http://blog.adenion.de/content-marketing-das-monster-unter-dem-bett/
Die Aussage „Wir haben nichts zu erzählen“ lasse ich auch nicht mehr gelten. Man hat immer etwas zu erzählen und nicht jede Pressemitteilung oder jeder Blogbeitrag muss einer Abhandlung gleichen. Auch kurze Beiträge können bereits relevant für die Zielgruppe sein. Oder man positioniert sich zu einem Statement, zu dem man etwas Gehaltvolles zu sagen hat (wie z.B. bei einem offenen Brief, einer Blogparade, bei Studienergebnissen, o.ä.). Gerade auch durch die Social Media und natürlich auch die zahlreichen Blogs gibt es genug Möglichkeiten für den Dialog und die erfolgreiche Themenfindung.
Das Lesezeichen für diesen Beitrag ist jedenfalls gesetzt, denn er vereint genau das, was man bzgl. Themenfindung & Content-Produktion wissen sollte, was aber noch nicht überall angekommen zu sein scheint.
Lieber Michael,
vielen Dank für deinen ausführlichen Kommentar und dein Lob.
Auf das „Monster unter dem Bett“ bin ich gespannt. Das hört sich doch schon recht vielversprechend an. Leider komme ich erst heute Abend dazu, deinen Beitrag zu lesen, aber trotzdem danke ich dir schon jetzt für den Link. 😉
Ich bin inhaltlich ganz bei dir: Die Zeiten des „Wir haben doch nichts zu erzählen“ sind definitiv vorbei. Leider stellen das viele kleine und mittlere Unternehmen recht spät fest. Das macht es dann für uns Dienstleister nicht immer ganz so einfach…
Sehr sympathisch (weil fachlich extrem wichtig!) finde ich, dass du zurecht darauf hinweist, dass auch kurze Statements relevant und vor allem gehaltvoll sein können. Natürlich ist es nicht notwendig, jedes Mal 3.000 Wörter zu schreiben. Das sollte sich auch ein gewisser Herr Ostermann mal hinter die abstehenden Ohren schreiben. 😉
Beste Grüße und noch einmal vielen Dank für deinen Kommentar!
Super Beitrag, danke!
Vor allem die vorgestellten Tools sind sehr spannend und sicherlich eine Hilfe für viele! Das W Fragen Tool habe ich mir direkt gebookmarked 🙂
Klasse, das hört sich gut an!
Freut mich, wenn ich ein wenig weiterhelfen konnte.
Danke für deinen Kommentar. Man liest sich! 🙂
Marc
Ich liebe den Title-Maker – eine deutsche Version wäre toll.
„Why Onlinemarketing is the 51st Shade of Grey“ <- toll
Bei regionalen Beiträgen verwende ich auch viel Google-Suggest zur Ideenfindung. Einfach weil es ziemlich lokalisiert und aktuell ist. Natürlich unpersonalisiert.
Hallo Andreas,
herzlichen Dank für deinen Kommentar. Ja, der Title-Maker in einer deutschen Version wäre schon eine nette Sache. Aber ich möchte mir nicht vorstellen, welche Blogthemen dann die Timelines herunterlaufen. 🙂
Die Idee mit Google-Suggest für „regional begrenzte Themen“ finde ich interessant. Das muss ich mir auch mal ansehen. Danke für den Input!
Beste Grüße
Marc