Es ist die Gretchenfrage des Social Media-Marketings: Wie lang muss er sein, der optimale Content? Damit Nutzer ihn lesen und Suchmaschinen ihn so doll mögen, dass er rankt. Antworten liefern verschiedene Studien aus den USA.

Natürlich führt ihr einen spannenden Blog. Ihr liefert – frei nach Karl Kratz (dem von uns überaus geschätzten Online-Marketing-Gott) – geile Inhalte, die direkt ins Hirn knallen. Eure Leser finden vor lauter Vorfreude auf den nächsten Beitrag kaum in den Schlaf. Klar. Trotzdem fragt ihr euch, ob ihr zu viel oder zu wenig Text bietet?

 

Aufmerksamkeit der Leser steigt sieben Minuten lang

 

Dazu liefert eine aktuelle Untersuchung der US-amerikanischen Publishing-Plattform Medium interessante und für einige vielleicht auch verstörende Daten. In der Untersuchung wurde die Aufmerksamkeit der Rezipienten in Bezug zur Lesezeit gesetzt. Ergebnis: Die Aufmerksamkeit und damit das Interesse für euren Beitrag sinkt nach etwa 7 Minuten ab. Zuvor steigt die Kurve kontinuierlich. Bei einer normalen Lesegeschwindigkeit von 200 bis 250 Wörtern pro Minute ergibt das eine optimale Länge von 1.400 bis 1.750 Wörtern!

 

Wie lang interessieren sich Leser für einen Blogpost?

Ergebnis zur Aufmerksamkeitsspanne von Bloglesern. (Quelle: medium.com)

Wow.

Zum Vergleich: Die Beiträge des PR Desk-Blog haben eine durchschnittliche Länge von 400 Wörtern. Wie interpretieren wir also diese Daten? Sollen wir jetzt nur noch Bleiwüsten texten?

Nein. Halten wir es doch so, wie Mike Sall von Medium die Untersuchung zusammenfasst: „Das Ergebnis bedeutet nicht, dass wir jetzt alle anfangen sollten, Sieben-Minuten-Posts zu schreiben. Es gibt erhebliche Varianzen. Großartige Beiträge performen gut – unabhängig von ihrer Länge. Und schlechte Posts werden nicht besser, wenn wir sie strecken.“

 

Sall weist aber auch darauf hin, dass die Untersuchungsergebnisse ein perfektes Argument dafür seien, gute Posts, die viele neue und relevante Informationen liefern, nicht zu kurz zu halten. Sie sollten den Umfang bekommen, den sie benötigen.

 

Zwischenfazit: Sorgt euch nicht, dass eure Blogartikel zu lang sein könnten. Konzentriert euch auf die Werthaltigkeit eurer Beiträge. Und ganz wichtig: Unterschätzt niemals eure Leser! Nur weil viele große Nachrichtenportale kurze Info-Häppchen mit wenig Tiefgang bieten, heißt das nicht, dass ihr eure Leser ebenso unterfordern solltet.

 

Studie: Suchmaschinen ranken längere Beiträge besser

 

Aber wie bewerten nun die Suchmaschinen die unterschiedlichen Textlängen? Daten dazu liefert eine Studie von serpIQ. Die Untersuchung analysierte die jeweils zehn ersten Suchergebnisse für 20.000 Keywords. Demnach hat die Länge des Inhalts einen bedeutenden Einfluss auf das Ranking. Längere Artikel erscheinen, so das Ergebnis, im Regelfall deutlich höher in den Suchergebnisseiten als kürzere Texte. Die Suchmaschinen halten sie für relevanter. Wohl auch, weil längere Texte häufiger mit Backlinks belohnt und öfter geteilt werden. So lautet zumindest das Ergbnis einer Untersuchung des Marketing-Experten Noah Kagan.

 

Was ihr tun solltet: Lieber einmal weniger posten und dafür beim nächsten Mal die Qualitätskeule herausholen! Und wenn ihr richtig im Thema seid, ihr den Beitrag eures Lebens schreibt, dann vergesst bitte die Schere im Kopf. Verkürzt nicht künstlich eure Posts, um irgendwelche Längenangaben nicht zu überschreiten.

Wenn die Betrachtung eines Themas viel Raum benötigt, ist es eben so. Eure Leser werden es euch danken. Denn sie geben euch einen Vertrauensvorsprung von sieben Minuten.
Langweilt ihr eure Leser nicht, bleiben sie an euren Texten hängen. Schafft ihr es dann noch Content zu liefern, der häufig geteilt und verlinkt wird, locken die Suchmaschinen mit sehr guten Platzierungen.
Wenn das keine Motivation ist…

–> Dieser Beitrag hat eine Länge von rund 540 Wörtern. Wir hoffen, ihr habt bis zum Ende durchgehalten…

 

(Beitragsbildquellen: Peshkova / Shutterstock, medium.com)