Onlinemarketing ist ein sich schnell veränderndes Business – nicht zuletzt durch die Abhängigkeit von Branchengrößen wie Google, Facebook und Co. Doch auch hier gibt es übergreifende Trends, die Webseitenbetreiber jetzt kennen sollten. Zu Beginn des Jahres haben wir uns die aktuellen Prognosen mal näher angeschaut und fassen sie im Folgenden (so objektiv und leicht verständlich wie möglich) zusammen.

Welche Themen bestimmen das Onlinemarketing 2015?

 

Weiter wachsende Popularität des Content Marketings und der Content-Qualität

Content Marketing war und ist äußerst populär. Es ist mehr als ein Buzzword, die Kommunikationsetats der Unternehmen bestätigen das. Mehr als ein Viertel des gesamten Werbeetats investierten Unternehmen im zurückliegenden Jahr in das Content Marketing.

Der Ansatz des Content Marketings – also hochwertige Inhalte zielgruppengerecht redaktionell aufzubereiten und über die verschiedenen Kanäle des Onlinemarketings zu verteilen – bleibt somit der wohl größte Trend. Er wächst als Grundlage einer käuferzentrierten Kommunikation des Inbound-Marketings noch weiter. Unternehmen werden so zu Publishern, um im Kampf um die Aufmerksamkeit ihrer Zielgruppe erfolgreich zu sein, aus der Masse hervorzustechen und sich am Markt zu positionieren.

Doch die Experten warnen: Minderwertige Inhalte oder zu werbende Botschaften führen dabei nicht zum Erfolg, sondern News, relevante Insights und zielgruppenspezifische Tipps. (Mehr zur Content-Qualität gibt es in diesem Artikel von t3n.) Für 2015 werden die jeweiligen Inhalte demnach umfangreicher. Mit „kurzen“ 400-Wörter-Blogposts sei kein Blumentopf mehr zu gewinnen. Für den Erfolg des profesionell umgesetzten Content Marketings sprechen hingegen die Zahlen. So generieren B2B-Unternehmen (die traditionell zurückhaltender im Onlinemarketing sind) mit Blogs im Durchschnitt 67 Prozent mehr Leads im Monat, als Unternehmen, die bisher auf einen Corporate Blog verzichten (ausführlichere Infos dazu gibt es in diesem Artikel auf onlinemarketing.de oder in unserem Blogartikel zur Studie).

Weshalb professionell umgesetztes Content Marketing so erfolgreich ist, haben wir in unserem Blog schon häufiger beleuchtet. Zum einen eignen sich hochwertige, relevante und auf die Zielgruppe zugeschnittene Informationen perfekt zur erfolgreichen, weil glaubwürdigeren Kundenansprache. Hier ein kleines Beispiel – abseits von den Red Bulls und Coca Colas. Zum anderen setzen die Suchmaschinen immer mehr auf qualitativ hochwertige Inhalte, um den Suchenden die besten Ergebnisse liefern zu können. Somit zählt das Content Marketing mittlerweile zu einem wichtigen Aspekt der Suchmaschinenoptimierung (SEO). Weitere Hintergründe dazu liefern unsere Blogartikel zu den Google-Updates der vergangenen Jahre sowie dem großen Panda-Update 2014 und die Übersicht zu den Rankingfaktoren der Suchmaschine.

 

Video-Marketing zur erfolgreichen Leadgenerierung

Wenn im Rahmen des Content Marketings von hochwertigen Inhalten die Rede ist, meinen wir natürlich nicht nur redaktionelle Texte, Bilder, interessante Infografiken oder spannende Podcasts. Dazu zählen auch Videos, insbesondere Erklärvideos, die einen echten Mehrwert bieten.

Diese Videoanleitungen erklären (potenziellen) Kunden das Produkt und zeigen dessen Nutzen sowie Vorteile im alltäglichen Gebrauch. Laut einer aktuellen Studie können Erklärvideos den Verkauf eines Produktes um 174 Prozent ankurbeln (mehr dazu hier unter Punkt fünf). Zwei Drittel derjenigen User, die sich – beispielsweise auf Youtube eine solche Videoanleitung angesehen haben, wechseln danach auf die Webseite des Unternehmens. Hier haben die eingebundenen Videos wiederum den (gewünschen SEO-)Effekt, dass sie länger auf der Seite verbleiben und den Suchmaschinen damit signalisieren, dass es hier interessanten und relevanten Content gibt.

Was ein Erklärvideo ist und welche Vorteile ein solches für das eigene Marketing bietet, zeigt folgendes Video von den Toon Explainers beispielhaft:

 

Diversifikation des Contents und der Traffickanäle

Es klingt vielleicht ein wenig akademisch, ist es aber trotz einer gewissen Denkleistung nicht: Die Diversifikation der produzierten Inhalte sowie der zum Verteilen genutzten Kanäle bedeutet nichts anderes als die Eroberung des YOUniverse.

Bitte?

Okay, noch einfacher: Gemeint ist damit, dass wir stets zielgruppenspezifisch denken sollten. Der Köder muss dem Fisch schmecken, nicht dem Angler. Die Content-Formate sollten demnach so stark auf die Kundenbedürfnisse zugeschnitten sein, wie es eben noch geht. Kombiniert mit einer durchdachten Content-Strategie können die einzelnen Inhalte über verschiedene Traffickanäle noch zielgenauer verteilt werden. Unternehmen, vor allem im B2C-Bereich, müssen diesbezüglich multimedial denken und neben dem eigenen Blog verschiedene Social Media-Plattformen bespielen und auch längst überholt geglaubte Kanäle wie die E-Mail nutzen, um ihre Zielgruppe erfolgreich anzusprechen – und zwar umfassend über das jeweilige Medium hinaus.

Die Diversifikation des Contents bedeutet somit nichts anderes als die intelligente und zielgruppenspezifische Abstimmung der Inhalte auf die verschiedenen Kommunikationskanäle.

Es fehlt dafür an einer durchdachten Content-Strategie? Einen einfachen Einstieg liefert unser Blogartikel zum Thema. Schließlich erklären wir nicht nur, wie man es nicht machen sollte, sondern auch wie man seinen Content erfolgreich plant, erstellt und verteilt.

 

Storytelling

Optimal kombinierbar mit der oben angesprochenen Diversifikation des Contents und seiner Kanäle ist das Storytelling – übrigens gerade eines der ganz großen Buzzwords im inhaltsgetriebenen Marketing.

Storytelling ist dabei exakt das was der Name vermuten lässt. Das gute alte Geschichten erzählen. Denn Menschen (nichts anderes sind eine Zielgruppe schließlich!) mögen Geschichten, die sie unterhalten, faszinieren, überraschen oder zum Schmunzeln bringen. Digitales Storytelling verknüpft diesen Ansatz mit den multimedialen Möglichkeiten des Internets (mehr dazu hier) und stellt dabei die Verbindung zum eigenen Unternehmen oder Produkt her.

Ein emotionsgeladenes Beispiel dafür lieferte UPS kurz vor Weihnachten:

 

Mobile Marketing und Mikrotargeting

Mittlerweile konsumieren mehr User die bereitgestellten Informationen über mobile als über stationäre Endgeräte. Die Optimierung der eigenen Webseite für mobile Endgeräte (Smartphones / Tablets), da sind sich die Experten sicher, wird deshalb eines der bestimmenden Themen 2015. Neben immer mehr Nutzern, die mit mobilen Geräten ins Netz gehen und dort auch kaufen (mehr als die Hälfte aller User hat beispielsweise bereits mobil in einem Online-Shop eingekauft) steht vor allem das mögliche bessere Ranking dabei im Mittelpunkt. Google legt auf die mobile Optimierung großen Wert und zeigt Webseiten, die dieses Kriterium erfüllen, im Suchergebnisranking der mobilen Suche weiter vorn.

Die in diesem Beitrag schon häufiger erwähnte zielgruppengenaue Ansprache ermöglicht in diesem Zusammenhang das Mikrotargeting – das Tracking der User über die unterschiedlichen Geräte hinweg. Nur knapp die Hälfte von ihnen widerspricht der Nutzung ihrer Daten. Das bietet den Unternehmen somit ein breites Spektrum an Informationen, auf deren Basis sie ihre Zielgruppen direkt ansprechen können.

 

Wie bereits zu Anfang erwähnt, das Onlinemarketing ist ein extrem schnelllebiges Business. Wir haben deshalb die Informationen verschiedener Quellen zusammengetragen und aufbereitet, um einen repräsentativen Querschnitt zu bieten. Am Ende des Jahres sehen wir dann, welche Themen wirklich Trends gesetzt haben und welche zum jetzigen Zeitpunkt überschätzt wurden. Eines aber steht für uns jetzt schon fest: Onlinemarketing ist und bleibt ein spannendes und faszinierendes Business…

Ein erfolgreiches 2015 wünscht der PR Desk!

 

(Beitragsbildquelle: Peshkova / Shutterstock)