Fulminantes Eigentor oder kluger Schachzug? Darüber zerbrechen sich Onlinemarketing-Experten weltweit gerade die Köpfe. Dabei geht es um Google sowie eine Zahl aus einer aktuellen Studie zur Sichtbarkeit von Onlinewerbung . Und diese Zahl hat es wirklich in sich…

Google ist bekanntermaßen nicht nur die größte Suchmaschine der Welt, sondern auch die weltgrößte  Werbefirma. Insbesondere die Display-Ads des Konzerns sind eine Macht im Markt. Doch jetzt schocken die Kalifornier mit einer hauseigenen Studie alle Kunden, die jemals Werbung über den Konzern buchten. Denn 56,1 Prozent aller über das Google-Werbesystem ausgelieferten (!!!) Anzeigen werden niemals von einem Menschen gesehen. Google macht mit Onlinewerbung jährlich rund 55 Milliarden Dollar Umsatz.

Bezahlte Anzeigen, die keine potenziellen Kunden oder die Zielgruppen jemals gesehen haben

 

Diese Information hängte Google zwar nicht gerade an die große Glocke, trotzdem ist der Konzern schonungslos ehrlich. Im Rahmen einer Studie zur Onlinewerbung tauchen die – für viele – erschreckenden Daten auf. Titel der Studie: „The Importance of Being Seen. Viewability Insights for Digital Marketers and Publishers“.

Wie erfolgreich sind Display-Ads?

Google-Studie mit einem überraschenden Ergebnis: 56,1 Prozent aller ausgelieferten Werbeanzeigen bekommt kein Mensch zu sehen. (Quelle: Google)

 

Als Ergebnis der Studie nennt Google fünf Faktoren, die dazu beitragen sollen, Display-Ads erfolgreicher zu machen. Doch gleich unter Punkt eins lassen die Kalifornier die Bombe platzen (siehe Grafik). Mehr als die Hälfte aller ausgelieferten Anzeigen werden von keinem Menschen, keinem potenziellen Kunden oder der Zielgruppe gesehen. Dafür gibt es zwei Gründe: Entweder zeigt Google die Anzeigen außerhalb des Browsers an (ja, das geht wirklich) oder Bots klicken auf die Anzeigen (und somit ohne das gewünschte Ergebnis, das Menschen die Anzeige eingeblendet bekommen). Erschreckend ist das, da diese Anzeigen jeweils von Unternehmen und Individuen bezahlt wurden. Für solche Kunden, bei denen nur pro erfolgreichem Klick abgerechnet wurde, heißt das: Um erfolgreich mit der jeweiligen Kampagne zu sein, mussten viel größere Anzeigenvolumen gebucht werden. Das trieb dann nicht nur den eigenen Kampagnenpreis in die Höhe, sondern als Folge auch den Anzeigenpreis für die Konkurrenz…

Einige Onlinemarketing-Experten vermuten, dass Google die Zahlen nur öffentlich gemacht hat, um einer möglichen Klage zuvorzukommen. Es könnte aber genauso sein, dass Google davon ausgeht, dass es bei der Werbekonkurrenz nicht viel besser oder sogar noch viel schlechter aussieht…

 

(Beitragsbildquelle: Google)