Gmail mal anders: Am Briefkasten des PR Desk herrschte heute Hochbetrieb. Ungläubige Blicke, verwirrtes Gemurmel und leises Kichern wechselten sich in loser Reihenfolge ab. Der Grund: Unser Lieblingspostbote hatte diesmal nicht nur Rechnungen und Werbung für Pizzalieferdienste dabei, sondern einen ganz besonderen Umschlag. Abgeschickt wurde der aus Amsterdam. Er ist ein wenig kleiner als die deutsch genormten und sorgt durch seinen bunten Aufdruck für Aufmerksamkeit. Das erstaunlichste aber ist der Absender: Google.

Google schreibt Briefe – auf Papier, mit Porto, im Umschlag

 

Ja, wir hatten es natürlich gelesen und konnten uns gedanklich darauf vorbereiten, richtig geglaubt hatten wir es aber nicht: Google schreibt Briefe – auf Papier, mit Porto, im Umschlag…

„Das Ziel von Google ist es, die Informationen der Welt zu organisieren und für alle zu jeder Zeit zugänglich und nützlich zu machen.“ So schreibt das Unternehmen über sich selbst auf der eigenen Webpräsenz. Ob das ein smartes Ziel ist, sei mal dahingestellt, aber der Konzern kommt seiner Maxime immer näher. Datensammelwut und Datenschutzbedenken lassen wir da mal außen vor. Google hat nun einmal die schönsten und größten Förmchen im Sandkasten. Wenn man bei den Großen mitspielen möchte, darf man bezüglich des Spielzeugs (leider) nicht allzu wählerisch sein.

Aber dass der Welt-Konzern Google, der globale Marktführer der Suchmaschinen, der Betreiber eines sozialen Netzwerks, der Anbieter von kostenloser Software für alle möglichen Anwendungen im Netz, ein Stück Papier in einen Briefumschlag steckt, amüsiert uns.

Die guten alten Zeiten: Verifizierung per Post

 

Achso. Weshalb Google zum Umschlag gegriffen hat? Natürlich wollte uns der Suchmaschinengigant nicht persönlich im Netz begrüßen. Vielmehr möchten wir auf uns aufmerksam machen. Und wie läuft das? Natürlich über und mit Google.

Wir haben den PR Desk in Google-Places eintragen wollen, damit unsere Kunden einen Eindruck davon bekommen, wo sie uns finden. Damit nicht jeder Hinz und Kunz einfach ein Unternehmen auf Googles Karte pinnen kann, möchte die Suchmaschine zumindest vorab sicherstellen, dass es sich bei der Anschrift um eine postalische Adresse handelt. Ziel erreicht. Der eigentliche Brief ist dann nichts anderes als ein kurzes Anschreiben mit einer Verifizierungs-PIN.

Wir planen jetzt eine Brieffreundschaft

 

Google Inc. ist sicherlich eines der innovativsten Unternehmen der Welt. Ist denn da in Kalifornien noch nie irgendjemand auf die Idee gekommen, einen Einser-Praktikanten damit zu beauftragen, den Verifizierungs-Prozess in das Jahr 2014 zu transformieren? Wir staunen.

Übrigens herrscht bei uns schon jetzt große Vorfreude. Denn im August wollen wir unser neues Büro beziehen. Das bedeutet, dass wir unseren Firmeneintrag wieder ändern müssen. Dann wird der berühmteste Suchschlitz der Welt wahrscheinlich wieder via Deutscher Post mit uns kommunizieren. Wir freuen uns schon und überlegen, ob wir dem Konzern nicht – ganz old school – eine Brieffreundschaft vorschlagen sollen. Wir schreiben schließlich auch gerne.